Stressfaktor Lärm

17. Januar 2017

Mittlerweile finden sich über die Hälfte von rund 15 Millionen Büroarbeitsplätze deutschlandweit in einem Großraumbüro. Der dort herrschende Geräuschpegel wirkt sich negativ auf das vegetative Nervensystem (dieses steuert biologisch festliegende, automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge, z.B. Speichelproduktion, Funktion der Harnblase1) in Form von Stress aus, so der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte Herr Wolfgang Panter. Auch Herr Gary Evans, Professor für Umweltpsychologie kam bei einer Studie zu dem Ergebnis, dass 40 Prozent lärmbelästigter Arbeitnehmer seltener versuchen, technische oder fachliche Probleme zu bewältigen.2

 

„Lärm trifft den Nerv einer feinsinnigen Natur. Einen Geistesmenschen kann er sogar um den Verstand bringen.”

(Peter Rudl, 1966)

Die größten Lärmfaktoren sind Hintergrundgeräusche, wie Klimaanlagen oder klappernde Tastaturen. Der störendste Aspekt sind Unterhaltungen in unmittelbarer Nähe, wobei nicht die Lautstärke, sondern der Inhalt der Konversation Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit hat. Daher: einfach mal was nettes sagen!

Durch ein Großraumbüro spart sich der Arbeitgeber einerseits zwar Gebäudekosten, riskiert andererseits höhere Krankenstände und Leistungsverlust seiner Angestellten.3 Denn die Folgen einer dauernden Lärmbelästigung zeigen sich in Form von Kopfschmerzen, Konzentrations- oder Schlafstörungen sowie Empfindlichkeiten im Magen- und Darmbereich und vor allem durch eine sinkenden Arbeitsleistung.

Der Lärmpegel in Büros kann bereits durch einfache Maßnahmen reduziert werden. Beispielsweise reicht es häufig schon aus die Smartphones während der Arbeit auf lautlos zu stellen oder elektronische Geräte, wie Drucker und Kopierer in separaten Räume unter zu bringen. Vor allem aber ist laut dem Hörexperten Herr Dr. Markus Meis die raumakustische Gestaltung von Büroräumen ausschlaggebend. Um den Störgeräuschen in Großraumbüros entgegen zu wirken, sollten schallabsorbierende Materialen für Wände, Boden und Möbel verwendet werden. Harte Materialien, wie Glas oder Keramik reflektieren den Schall im Gegensatz zu Holz.4
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1 Vgl. Wikipedia: Das vegetative Nervensystem
2 Vgl. bürowissen: Lärm verursacht Stress
3 Vgl. SpiegelOnline: Lärm in Großraumbüros: Am schlimmsten ist das Plappern der Kollegen
4 Vgl. idw-online: Störfaktor „Lärm“ im Büro

 

Von Selina Baumgart