Silver Economy

14. Februar 2017

Obwohl die Seniorenwirtschaft noch nicht als eigener Bereich angesehen wird, ist das Potential der sogenannten „Silver Economy“ unverkennbar.1

Mit dem voranschreitenden Alterungsprozess Deutschlands durch den demografischen Wandel2 verschiebt sich die umsatzstärkste Zielgruppe für Wirtschaftszweige jeglicher Branchen, wie Touristikunternehmen, der Baubranche, Medizintechnik oder der Autoindustrie, von jung auf alt und fordert fortan ein Umdenken der Unternehmen.3

 

Bei der Verabschiedung in den Ruhestand wird mehr gelobt als im Verlaufe des ganzen Berufslebens“

(Hermann Lahm)

 

Im Zuge der Alterung nimmt die Zahl der „aktiven Älteren“ zu und somit wird auch die Nachfrage nach Angeboten sogenannter „Best-Age-Urlauben“ oder „All inclusive Seniorenreisen“ deutlich höher.

In der Baubranche setzen entweder z.B. Fertigbauhersteller, wie Kampa, auf barrierefreie Bungalows, „Smart Homes“, oder Bauunternehmen investieren in den altersgerechten Umbau von Wohnungen.

Das Beratungsunternehmen „Steria Mummert“ erwartet für das Jahr 2050 eine nahezu Verdopplung der Zahl der Altersschwachen in Deutschland und somit eine Verstärkung des Problems des Pflegekräftemangels.4 So setzen zahlreiche Gesundheitsexperten u.a. auf Innovationen der Bereiche Mobilitätserhalt oder Medical Homecare, um diesem Defizit entgegen zu wirken.

Die Automobilbranche setzt auf seniorengerechte Fahrzeuge mit größeren Öffnungsweiten der Türen oder angepassten Einstiegshöhen um eine möglichst lange Fahrzeugnutzung und somit Unabhängigkeit der Senioren zu gewährleisten.

Nicht nur Unternehmen entwickeln sich hinsichtlich der Alterung Deutschlands weiter, sondern auch eine Reihe von Bundesländern, aber auch Industrie- und Handelskammern setzen sich für die Entwicklung der Seniorenwirtschaft ein. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen initiierte beispielsweise 2005 erstmals in Gelsenkirchen eine europäische Konferenz in der speziell dafür gegründeten „Geschäftsstelle für Seniorenwirtschaft“ statt.5

Denn bei allen positiven Aspekten, welche eine Silver Economy mit sich bringt, sollten auch die negativen Auswirkungen der Alterung nicht außer Acht gelassen werden, um auch in Zukunft einen stabilen Arbeitsmarkt in Deutschland gewährleisten zu können.

 

 

1 Vgl. karriere.de: Das Potential der „Silver Economy“, Teil 1
2 Vgl. Robert Bosch Stiftung: Die Zukunft der Arbeitswelt. Auf dem Weg ins Jahr 2030
3 Vgl. karriere.de: Das Potential der „Silver Economy“, Teil 2
4 Vgl. human capital care: Demografische Alterung: BMBF setzt auf innovative Medizintechnik
5 Vgl. Wirtschaft und Schule: Seniorenwirtschaft

 

Von Selina Baumgart